Corona-Krise: Umstrittener EU-Impfpass

Coronavirus

Der EU-Impfpass soll bei der Bewältigung der Corona-Pandemie helfen. Die Weltgesundheitsorganisation gibt dafür keine Empfehlung, ein Teil der EU-Staaten warnt davor, die Impfung mit der Freizügigkeit in Europa zu verknüpfen.

Die EU-Kommission will bald ihren Vorschlag für einen digitalen „Grünen Pass“ vorlegen, der Informationen über die CoV-Impfung, -Tests und Genesung von einer Covid-19-Erkrankung enthalten soll. Ziel ist es, einen sicheren Weg zur Aufhebung von Beschränkungen und zum Reisen in Europa zu finden.

Geimpfte und Genesene sollen mit einem Attest fälschungssicher ihre Immunisierung sowie Nichtgeimpfte negative Testergebnisse nachweisen können. Das könnte über ein einheitlich lesbares Dokument mit QR-Code geschehen, das man auf Papier oder auf dem Smartphone bei sich tragen könnte, ähnlich wie ein Zugsticket. Dazu müssen die nationalen Systeme der 27 EU-Staaten vergleichbar ausgestaltet beziehungsweise verknüpft werden.

Impfpflicht durch die Hintertür?

Uneinig sind sich die EU-Länder aber in der Frage, was das Impfzertifikat den Inhabern ermöglichen soll. Urlaubsländer wie Österreich und Griechenland wollen eine klare Verknüpfung mit Vorteilen für CoV-Geimpfte: einfacheres Reisen, Zugang zu Restaurants und Theatern. Deutschland und andere Länder wie Frankreich und Belgien bremsen dagegen.

Einerseits, weil noch unklar ist, ob man trotz Impfung das Coronavirus weitergeben kann. Andererseits, weil in der EU bisher nur eine kleine Minderheit geimpft ist. Vorteile für die wenigen Geimpften würde daher eine Diskriminierung der anderen bedeuten, so das Argument. Außerdem warnen Kritiker, dass dadurch de facto eine Impfpflicht durch die Hintertür eingeführt würde. Hans Henri Kluge, Europadirektor der WHO, sieht zwar große Fortschritte auf dem Weg zurück in die Normalität. Aber der Kampf gegen das Coronavirus sei damit nicht entschieden, durch die Mutationen könne es wieder die Oberhand gewinnen.

Die Weltgesundheitsorganisation hat erhebliche Einwände gegen den Plan der EU-Kommission für einen „digitalen grünen Impfpass“, da unsicher sei, wie lang eine Immunität aufgrund einer Impfung gegen das Coronavirus anhalte.

Hier den ganzen Beitrag auf orf.at lesen …

Siehe dazu auch:  WHO lehnt geplante EU-Impfpässe ab

Und: Umstrittene rechtliche Besserstellung bei Impfung und “Freitestung“ 

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