70 Jahre Nürnberger Prozesse – Grundstein des Völkerstrafrechts

saal-600-nuernberger-prozesse-100_v-img__16__9__l_-1dc0e8f74459dd04c91a0d45af4972b9069f1135Zum 70. Jahrestag der Urteilsverkündung im Nürnberger Prozess fand am 1.10.2016 im historischen Saal 600 des Schwurgerichtsgebäudes, in dem diese Urteile gesprochen wurden, eine Konferenz statt.

Bei der Eröffnung sprach unter anderem die US-Justizministerin Loretta Lynch. Sie betonte die Notwendigkeit einer internationalen Strafgerichtsbarkeit, die in Nürnberg ihren Anfang nahm. Der Krieg dürfe nicht der letzte Richter sein, so Lynch und die Menschheit müsse den Kampf gegen die Straflosigkeit fortsetzen.

Der Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess gilt als Grundstein für das Völkerstrafrecht der Gegenwart.  Der berühmteste der Nürnberger Prozesse ist der „Hauptkriegsverbrecherprozess“, der vom 20. November 1945 bis zum 1. Oktober 1946 vor einem eigens hierzu eingerichteten alliierten Militärgerichtshof abgehalten wurde. Nach neun Monaten Verhandlung wurden am 30. September und am 1. Oktober 1946 die Urteile im Hauptkriegsverbrecherprozess verlesen: Zwölf Angeklagte wurden zum Tode verurteilt, drei zu lebenslanger Haft und vier zu langjährigen Haftstrafen. Drei Angeklagte sprach das Gericht frei.

7 J jahre Zuchthaus: Curt Rothenberger, Oberlandesgerichtspräsident in Hamburg
7 Jahre Zuchthaus: Curt Rothenberger, Oberlandesgerichtspräsident in Hamburg

rothenberger-buchAls einer der 12 Nachfolgeprozesse fand vom 17. Februar 1947 bis zum 14. Dezember 1947 der sogenannte „Nürnberger Juristenprozess“ statt, in dem 16 hohe Justizbeamte und Richter des NS-Regimes wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt wurden.

Siehe dazu: „ Das Urteil von Nürnberg“ (Originaltitel: „ Judgment at Nuremberg“)

(Spielfilm mit Spencer Tracy aus dem Jahre 1961, basierend  auf dem Juristenprozess von 1947)

Siehe dazu auch die Dokumentation:  Der Jahrhundertprozess – Das Nürnberger Tribunal aus prominenter Sicht (Erich Kästner, Erika Mann, Alfred Döblin, John Dos Passos, Ilja Ehrenburg, Elsa Triolet, Willy Brandt, Markus Wolf).

Die Dokumentation betrachtet das Geschehen in und um den Gerichtssaal erstmals aus dem Blickwinkel jener nach Herkunft und Weltanschauung höchst unterschiedlichen Beobachter und zeichnet damit auch ein zeitgenössisches Stimmungsbild.

Sonderausstellung der Museen Nürnberg

 

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