Vier Polizisten müssen sich heute vor dem Wiener Verwaltungsgericht wegen Misshandlungsvorwürfen verantworten. Sie sollen 2012 einem 36-Jährigen mehrere Knochenbrüche zugefügt und ihn dann in eine Polizeizelle gesperrt haben.
Die Vorwürfe gegen die Polizisten wiegen schwer: Amtsmissbrauch, unterlassene Hilfeleistung, schwere Körperverletzung und Quälen eines Gefangenen. Der Anwalt des 36-jährigen Mannes spricht sogar von Folter. Auslöser war vor eineinhalb Jahren eine Verkehrskontrolle. Der Mann soll dabei keinen Führerschein vorgezeigt und einen Alko-Test verweigert haben. Daraufhin ist er über die Nacht im Kommissariat Brigittenau in eine Zelle gesperrt worden.
Acht Knochenbrüche
Nach der Entlassung sei er in ein Spital gefahren. Dort diagnostizierten die Ärzte insgesamt acht Knochenbrüche am ganzen Körper. Der 36-Jährige erstattete Anzeige – mehr dazu in Misshandlungsvorwurf gegen Polizei und Misshandlungsvorwürfe gegen Polizisten. Das Verwaltungsgericht soll nun klären, ob es nach der Verkehrskontrolle tatsächlich zu rechtswidrigen Amtshandlungen gekommen ist.