Österreich verbessert sich im Pressefreiheits-Ranking, jedoch bleiben ernstzunehmende Probleme laut Reporter ohne Grenzen

Nach dem historischen Absturz in der Rangliste der Pressefreiheit 2024 auf Platz 32 konnte sich Österreich im RSF-Index 2025 in der globalen Wertung um 10 Plätze auf Platz 22 verbessern. Die Bewertung erfolgte wie auch schon in den Vorjahren anhand von fünf Indikatoren (politischer Kontext, ökonomischer Kontext, rechtlicher Kontext, sozio-kultureller Kontext und Sicherheit), die alle 2025 besser bewertet werden konnten. Die Verbesserung sei laut Reporter ohne Grenzen (ROG) durch die Medienförderung erfolgt, indem mehr auf die Finanzierung von Qualitätsjournalismus sowie die finanzielle Unterstützung der digitalen Transformation geschaut worden sei. Jedoch erhalten Boulevardmedien weiterhin den größten Teil der staatlichen Unterstützung und fehle eine Förderung neuer und vor allem digitaler Medienvielfalt fast komplett.

Auf die Bewertung habe sich positiv ausgewirkt, dass 2024 endlich ein Informationsfreiheitsgesetz beschlossen worden sei, das heuer am 1. September in Kraft trete. Auch die Sicherheit von Journalist:innen bei der Ausübung ihrer Tätigkeit habe sich gebessert, was darauf zurückzuführen sei, dass es weniger Proteste und damit auch gewalttätige Übergriffe im Vergleich zu den Vorjahren gebe.

Auch international stelle die wirtschaftliche Schwächung der Medien ganz allgemein eine der größten Bedrohungen für die Situation der Pressefreiheit dar. Ökonomischer Druck, Eigentumskonzentration, der Druck bei Anzeigen- bzw. Geldvergabe sowie die oftmals unzulängliche Transparenz bei der öffentlichen Finanzierung seien weltweit dafür ausschlaggebend. Die Medien müssten den Spagat zwischen der Garantie ihrer Unabhängigkeit und ihrem wirtschaftlichen Überleben schaffen.. Ohne wirtschaftliche Unabhängigkeit gebe es keine (Garantie für eine) freie Presse. Auf Kosten der Qualität und Einschaltquoten entstehe die Gefahr der Instrumentalisierung der Medien.

Hier geht’s zum Beitrag auf der Homepage Reporter ohne Grenzen (ROG): Rangliste der Pressefreiheit 2025: Österreich auf Platz 22

Siehe auch den Beitrag im Standard: Österreich verbessert sich in Weltrangliste der Pressefreiheit um zehn Plätze

Siehe auch bereits unseren Bericht aus dem Jahr 2022: Pressefreiheit: EU zwischen den Extremen-Österreich stürzt ab

Teilen mit: