Ab 1. Jänner 2019 soll es Autofahrern in Österreich erlaubt sein, Einparkhilfen zu verwenden, für die der Lenker nicht im Fahrzeug sitzen muss.
Nach den Plänen des Verkehrsministeriums wird außerdem die Nutzung von Autobahnpiloten mit automatischer Spurhaltung genehmigt. Das geht aus der Novelle zu einer Verordnung zum automatisierten Fahren hervor, die Anfang November in Begutachtung geschickt wurde (Ende der Begutachtungsfrist: 6. Dezember).
Die Einparkhilfe muss in der Lage sein, alle übertragenen Fahraufgaben beim Ein- und Ausparken automatisch zu bewältigen, wird im geplanten Gesetzestext betont. „Solange das System aktiviert ist, ist der Lenker von den Verpflichtungen, den Lenkerplatz einzunehmen und die Lenkvorrichtung während des Fahrens mit mindestens einer Hand festzuhalten, enthoben.“ Der Lenker muss sich aber „in Sichtweite zum Fahrzeug befinden“ und im Notfall eingreifen können. Erlaubt ist diese Art der Einparkhilfe nur für Pkws (Klasse M1).
Notfallvorrichtung verpflichtend
Die Neuerungen bezüglich Autobahnpilot mit automatischer Spurhaltung beziehen sich in der Verordnung auf „ein System, das die Längsführung des Fahrzeugs, wie Beschleunigen, Bremsen, Anhalten, Abstandskontrolle, sowie die Querführung des Fahrzeugs zur Spurhaltung mittels automatischer Lenkfunktion“ auf Autobahnen und Schnellstraßen übernehmen kann. Solange die Fahrhilfe aktiviert ist, „ist der Lenker von der Verpflichtung, die Lenkvorrichtung während des Fahrens mit mindestens einer Hand festzuhalten, enthoben“.
Rechtzeitig vor einem Spurwechsel und vor Erreichen der Ausfahrt müssen die Fahraufgaben wieder vom Lenker übernommen werden. Es muss eine Notfallvorrichtung vorhanden sein, mit der das System deaktiviert werden kann. Der Autobahnpilot darf ausschließlich auf Autobahnen und Schnellstraßen in Pkws, Bussen und Lkws (Klassen M1, M2, M3, N1, N2 und N3) verwendet werden.
Mit dem Entwurf wird außerdem die Frist, in der ein Landeshauptmann Bedenken gegenüber einer Testfahrt auf dem niederrangigen Straßennetz äußern kann, von drei Monaten auf einen Monat verkürzt. Das soll laut Verkehrsministerium die Durchführung von Testfahrten erleichtern.
Kalifornien ist einen Schritt weiter
In Kalifornien dürfen erstmals Autos ohne Fahrer auf öffentlichen Straßen unterwegs sein. Die Google-Schwesterfirma „Waymo“ darf ihre Wagen zunächst rund um die Unternehmenszentrale in Mountain View und Palo Alto fahren lassen, wie „Waymo“ letzte Woche ankündigte.
In diesem Teil des Silicon Valley sind selbstfahrende Autos von „Waymo“ bereits seit einigen Jahren unterwegs – aber bisher stets mit einem Sicherheitsfahrer, der in Notfällen lenkt oder bremst. Insgesamt hätten die Wagen gut 16 Millionen Kilometer auf öffentlichen Straßen zurückgelegt, hieß es. Im benachbarten Arizona mit seinen lockeren Straßenverkehrsgesetzen darf „Waymo“ bereits Autos ohne Fahrer auf die Straßen schicken. In dem Bundesstaat baut die Firma gerade einen Robotertaxiservice für Einwohner eines Vororts der Stadt Phoenix auf, den die Bewohner ab Ende des Jahres nutzen.
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Siehe dazu auch:
Selbstfahrende Fahrzeuge im Anrollen