Asylverfahren in der EU im Jahr 2016

Schwerpunkt Migration

Die Staaten der EU haben im Vorjahr 710.400 Asylwerber aufgenommen, mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2015, berichtete die Statistikbehörde der EU (Eurostat).

Mit 31.750 aufgenommenen Asylwerbern verzeichnete Österreich eine Zunahme von 79 Prozent, wobei die Anerkennungsquote mit 72 Prozent in der ersten Instanz über dem EU-Schnitt lag.

Asylanerkennungsrate über EU-Schnitt

Mit den Aufnahmezahlen lag Österreich hinter Deutschland (445.210), Schweden (69.350), Italien (35.450) und Frankreich (35.170). Pro Einwohner gerechnet lag Österreich 2016 an dritter Stelle: Auf eine Million Einwohner kamen 3.655 positive Asylentscheidungen, EU-weit waren es nur 1.390. Mehr Asylwerber haben im Verhältnis zur Bevölkerung nur Schweden (7.040 pro Million Einwohner) und Deutschland (5.420) aufgenommen.

Syrer suchen am häufigsten Asyl

Mehr als die Hälfte der Schutzberechtigten waren 2016 Syrer. Von den Asylwerbern, denen ein Schutzstatus zuerkannt wurde, machten sie 57 Prozent aus. Dahinter folgten Iraker und Afghanen (jeweils neun Prozent) und Schutzsuchende aus Eritrea (fünf Prozent). 405.600 Syrer erhielten in der EU den Schutzstatus. In Österreich stammt rund die Hälfte aller erfolgreichen Asylwerber aus Syrien, gefolgt von Afghanen (14 Prozent).

Die Anerkennungsrate für Asylwerber in der ersten Instanz lag EU-weit bei 61 Prozent – in endgültigen Berufungsentscheiden wurden 17 Prozent positiv anerkannt. Österreich lag mit 72 Prozent positiven Bescheiden in erster Instanz über dem EU-Durchschnitt, 40 Prozent wurden in der Berufung positiv entschieden. Die höchste Anerkennungsrate wiesen Malta und die Slowakei mit jeweils 83 Prozent auf. Am niedrigsten war die Anerkennung in Ungarn mit acht Prozent.

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