Seit letztem Jahr bieten Estland eine „E-Residency“ an. Estland ist damit der erste Staat, der einen virtuellen Wohnsitz möglich macht.
Seitdem kann jeder Mensch auf der Welt virtueller Bürger von Estland werden und mittels einer ID-Karte auch ohne Wohnsitz Verwaltungsleistungen in Anspruch nehmen: Online-Firmengründungen, Beglaubigung von Zeugnissen, Ausstellung von Geburtsurkunden und sogar Eheschließungen. Für die E-Heirat braucht es keinen Notar, kein Standesamt und keinen Priester – die Heiratsurkunde wird einfach digital (mittels „Blockchain“) hinterlegt. Prominentester „E-Resident“ ist zweifelsohne Angela Merkel.
Digitale Gesellschaft
Der Schlüssel für die Digitalisierung der estnischen Gesellschaft ist eine ID-Karte mit Chip, auf dem nicht nur die wichtigsten Informationen über seinen Besitzer gespeichert sind, sondern die auch über zwei Berechtigungszertifikate verfügt, wobei das eine der Feststellung der elektronischen Identität dient und das andere mit der Funktion der rechtsgültigen digitalen Signatur ausgestattet ist.
Die ID-Karte kann im Netz überall dort eingesetzt werden, wo eine Identitätsüberprüfung erforderlich ist. Mit der ID-Karte kann man im Netz Bankgeschäfte tätigen, die Steuererklärung abgeben, an Wahlen teilnehmen, zum Arzt gehen, Fahrscheine kaufen und vieles mehr. Die ID-Karte ermöglicht es beispielsweise auch Richtern in Estland, quasi „weltweit“ in ihr Aktenverwaltungssystem am Gericht einzusteigen.
Siehe dazu auch:
Was Esten alles online erledigen können …