Der in Genf lebende niederländische Theater- und Performancekünstler Yan Duyvendak und der Regisseur Roger Bernat aus Barcelona hinterfragen die Mechanismen der Gerichtsbarkeit.
Mit „Please, Continue (Hamlet)“ orientieren sie sich zwar vordergründig an Shakespeares Tragödie, hintergründig geht es aber um ein reales Tötungsdelikt in Marseille, das vor wenigen Jahren geschah und zur Verurteilung des Täters führte; er verbüsst derzeit eine mehrjährige Gefängnisstrafe – zu Recht oder zu Unrecht? Ist er schuldig oder nicht?
Die Theatermacher zeigen auf, wie unpräzise und zufällig Rechtsprechung oft ist, ja sein muss, handelt es sich doch nicht um eine exakte Wissenschaft, wie denn auch, wenn Menschen über Menschen urteilen, Sachverhalte, Behauptungen und Expertisen zu würdigen haben.
So viele Faktoren spielen da mit: Ist das Richtergremium, sind die Geschworenen, diese Laienrichter, ausgeschlafen, guter Laune, gesättigt, mit sich und den Mitmenschen im Reinen, wenn sie derart wichtige Entscheide fällen – guilty or not guilty, lange Freiheitsstrafen oder sofortige Freilassung, Rehabilitierung und finanzielle Entschädigung? Ist ihnen der Beschuldigte sympathisch, oder kriechen sie etwa dem Charme der Staatsanwältin auf den Leim?
Im Juni im Programm der Wiener Festwochen…