Doping: Hoffmann blamiert die NADA

Aufgezeichnete Gespräche der Doping-Verhandlung werfen ein schiefes Licht auf das Richtergremium. Darabos  kündigt Konsequenzen an.

Ein Tonbandprotokoll erregt die Gemüter. Das Protokoll wurde auch dem KURIER zugespielt, darin festgehalten sind die Gespräche der Mitglieder der Rechtskommission der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA), als diese die Urteilsfindung zum Fall des Langläufers Christian Hoffmann, 37, beraten.

Ziel ist es offenbar, den Ex-Olympiasieger ordentlich zu bestrafen – also ihm mehr als vier Jahre Sperre zu verpassen. Hoffmann war vorgeworfen worden, Dopingsubstanzen besessen und weitergegeben zu haben sowie in die Blutdoping-Affäre rund um die Blutspendezentrale Humanplasma verwickelt gewesen zu sein.

Was eher klingt wie frisch vom Stammtisch denn aus einer unabhängigen Rechtskommission, rief auch Sportminister Norbert Darabos auf den Plan – er fordert Aufklärung und kündigt Konsequenzen an.

Auch die Anwälte des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) äußerten ihre Empörung und fordern von NADA-Chef Schwab Konsequenzen. Das Tonbandprotokoll sei skandalös. Für den ÖSV sei es selbstverständlich, jedem Verdacht auf Dopingmissbrauch nachzugehen. Dennoch sei es laut ÖSV-Anwalt „gänzlich inakzeptabel, wenn führende Gremien der staatlichen Anti-Doping-Agentur sämtliche Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit mit Füßen treten.“

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