Im Jahr 2017 haben insgesamt 700.000 Menschen in den EU-Staaten, in Norwegen und der Schweiz Asyl beantragt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das beinahe eine Halbierung.
In der EU sind im vergangenen Jahr 43 Prozent weniger Asylanträge gestellt worden als 2016. Das teilte das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen (EASO) mit. Insgesamt stellten 2017 laut EASO 700.000 Menschen in den 28 EU-Ländern sowie in Norwegen und der Schweiz einen Asylantrag. Das waren 43 Prozent weniger als noch 2016. Rund 40 Prozent der Anträge seien bewilligt worden.
Damit ist 2017 das zweite Jahr mit rückläufigen Anträgen, nachdem 2015 mehr als eine Million Menschen nach Europa gekommen waren – darunter vor allem syrische Flüchtlinge. Syrer waren auch im vergangenen Jahr die größte Gruppe der Antragsteller: 2017 beantragten mehr als 98.000 von ihnen Schutz in Europa. Zudem beantragten jeweils 40.000 Iraker, Afghanen und Nigerianer Asyl.
Deutschland hat die meisten Erstanträge
Von Januar bis September 2017 wurden in Deutschland demnach 137.385 Erstanträge registriert, 103.560 Anträge waren es in Italien, das an zweiter Stelle der Statistik rangiert. Beide Länder zusammen kommen damit auf etwa die Hälfte der neuen Asylbewerber in der EU. Griechenland meldete 41.735 Asylanträge, Polen 2.515 und Ungarn 2.445 Erstanträge.
Inzwischen wird europaweit den Angaben zufolge weniger als die Hälfte der Asylanträge in erster Instanz anerkannt. Die Quote der positiven Entscheidungen hatte im zweiten Halbjahr 2016 in der EU bei 62 Prozent gelegen, im ersten Halbjahr 2017 sank sie auf 48 Prozent – im dritten Quartal dieses Jahres betrug sie noch 43 Prozent. In Deutschland wurden demnach zuletzt, im dritten Jahresquartal, 48 Prozent der Asylanträge in erster Instanz anerkannt.