Luftige Talare für Richter

Vor dem Gesetz sind alle gleich. Vor Gericht auch – und doch herrschen in all den österreichischen Justizgebäuden große Unterschiede. Temperaturunterschiede zumindest.

Wovon Journalisten, Angeklagte und Kiebitze seit Jahren ein Lied singen können, bestätigen nun auch Richter und Staatsanwälte: am Klagenfurter Landesgericht schwitzt man im bundesweiten Vergleich am meisten.

Jeder Dritte Richter bzw. Staatsanwalt in Klagenfurt hat jetzt das Angebot des Justizministeriums angenommen und einen luftigeren Talar bestellt.


„Gesundheitsgefahr

Im letzten Rekordsommer ließ das Bundesministerium für Justiz ein arbeitsmedizinisches Gutachten erstellen. „Die derzeitige richterliche Amtskleidung mit Talaren aus Mischfaser kann bei hohen Temperaturen (über 30 Grad) eine gesundheitsgefährdende Hitzebelastung des Körpers sowie eine eingeschränkte Arbeitsfähigkeit erzeugen“, heißt es. Daher werde aus arbeitsmedizinischer Sicht das Tragen von Amtskleidern aus dem dünnstmöglichen Stoff aus reiner Schurwolle empfohlen.

Da die Tragedauer für Talare eigentlich fünf Jahre beträgt, das Ministerium aber raschen Handlungsbedarf sah, erging der Erlass an alle Staatsanwaltschaften und Gerichte: die Talare könnten sofort ausgetauscht werden. Kosten: 250 Euro pro Stück.

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Siehe auch:

VwG Wien

Wien: Verwaltungsrichter müssen ihren Talar selbst zahlen

 

 

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