Die Iris des menschlichen Auges ist zur Identifikation ähnlich eindeutig wie der Fingerabdruck. Da der menschliche Fingerabdruck erst nach dem 13. Lebensjahr voll entwickelt ist, sich die Iris eines Menschen aber vom dritten Lebensjahr an bis zum Tod nicht mehr ändert, greifen immer mehr Überwachungssysteme auf diese Daten zurück.
Bereits im März 2015 stellte nach einem Bericht im „Spiegel“ ein Wissenschaftler der Carnegie University eine Erfindung vor, mit der die Iris einer Person aus zwölf Metern Entfernung gescannt werden kann. Ohne dass man es bemerkt.
Bezahlen per Iris-Scan
In Jordanien werden nach einem Bericht in der „Zeit“ Betreiber von Flüchtlings-Camps gezwungen, diese Iris-Scan-Technik zur Identifizierung von Personen anzuwenden. Tun sie dies nicht, erhalten sie von den Vereinten Nationen keinerlei Hilfe mehr. Seit 2016 können Menschen in den Flüchtlingscamps auch per Iris-Scan in Camp-Supermärkten an der Kasse bezahlen. Durch den Scan wird die Identität erkannt und der Kauf an die Datenbank der UN weitergeleitet. In Jordanien nutzen schon rund 100.000 Flüchtlinge das System zum Bezahlen.
Biometrische Einreisekontrolle
Nach einem Bericht der Webseite „Motherbord“ testen die amerikanischen Zollbehörden aktuell Programme für biometrische Grenzkontrollen, die es bald ermöglichen sollen, jeden Ausländer bei seiner Einreise in die USA einer kurzen, verpflichtenden Überprüfung mit den neuesten biometrischen Verfahren unterziehen. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Iris-Scanner, Gesichtserkennungssoftware und Fingerabdruck-Scanner.
Länder wie die Vereinigen Arabischen Emirate sammeln Iris-Scans aller Ein- und Ausreisenden. In Indien sind 99 Prozent der volljährigen Menschen in einem System namens „Aadhaar“ registriert, das die Identifikation anhand von Fingerabdrücken und Iris-Fotos erlaubt.
Australien will Gesichtserkennungs-Daten verkaufen
Die australische Regierung überlegt, privaten Unternehmen gegen eine Gebühr Zugriff auf die nationale Gesichtserkennungsdatenbank zu geben. Laut Dokumenten, die dem „Guardian“ vorliegen, verhandelt der Generalstaatsanwalt des Landes gerade mit Telekommunikationsunternehmen über die Nutzung der Daten im privaten Bereich. Auch Banken sollen an den biometrischen Daten australischer Bürger interessiert sein. Angedacht ist etwa die Verwendung zur Betrugsbekämpfung oder bei Identitätsdiebstahl.
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Siehe auch: Einreise mit Iris-Scan – die USA testen biometrische Grenzkontrollen
Und: Australische Regierung will Biometriedaten der Bürger verkaufen