Im November des Vorjahres hat ein 36-jähriger Autofahrer einen Alkotest verweigert. Nach einer Nacht in einer Polizeizelle diagnostizieren Ärzte acht Knochenbrüche. Der Unabhängige Verwaltungssenat soll heute klären, was tatsächlich passiert ist.
Wien: Es geht um Misshandlungsvorwürfe gegen vier Wiener Polizisten. Der Unabhängige Verwaltungssenat soll entscheiden, ob es nach einer Verkehrskontrolle im Vorjahr zu einer rechtswidrigen Amtshandlung gekommen ist oder nicht.
Ärzte diagnostizierten acht Knochenbrüche
Ende November des Vorjahres wurde der 36-Jährige bei der Messe Wien bei einer Verkehrskontrolle angehalten. Er hatte keinen Führerschein bei sich und verweigerte auch einen Alkotest. Polizisten brachten den Mann daraufhin zur Polizeistation Ausstellungsstraße. Dort soll es zu schweren Misshandlungen gekommen sein, Polizisten sollen den Mann verprügelt haben.
Im Kommissariat Brigittenau soll der Mann dann eine Nacht lang in eine Zelle gesperrt worden sein. Nach seiner Entlassung landete er direkt in einem Spital, wo Ärzte acht Knochenbrüche diagnostizierten. Der 36-Jährige erstattete Anzeige – mehr dazu in Misshandlungsvorwurf gegen Polizei (wien.ORF.at; 3.12.2012).
Bisher keine Anklage der Staatsanwaltschaft
Nun nimmt der Unabhängige Verwaltungssenat seine Arbeit in dieser Causa auf. Er soll entscheiden, inwiefern die Amtshandlung der Polizisten rechtswidrig war oder nicht. Ob es schließlich zu einem Strafverfahren kommt, ist noch offen. Die Staatsanwaltschaft Wien hat noch keine Anklage erhoben.