Erinnerungen sind trügerisch. Vor Gericht kann das zu dramatischen Fehlurteilen führen.
Aussagen von Zeugen, auch von Opfern, sind vor Gericht das am häufigsten genutzte Beweismittel, oft sogar das einzige und nicht selten ausschlaggebend für eine Verurteilung. Zugleich sind sie das unzuverlässigste Beweismittel. Von mehr als 300 Schuldsprüchen, die in den USA durch DNA-Analysen im Nachhinein als Fehlurteile entlarvt wurden, gehen 72 Prozent unter anderem auf falsche Identifizierungen durch Augenzeugen zurück, hat die Organisation Innocence Project festgestellt.