Kovats muss 80.000 Euro zahlen

Grund: Die A-Tec hat unter seiner Ägide Anleger mit Ad-hoc-Meldungen in die Irre geführt. Zu diesem Schluss ist der Unabhängige Verwaltungssenat (UVS) Wien am 1. Oktober gekommen. 

1379388961082-mirkoRenate Graber, Der Standard

Mirko Kovats wird die Strafe nicht auf sich sitzen lassen, sondern den Verwaltungsgerichtshof anrufen. Auch die A-Tec-Aktie hat eine ungewisse Zukunft: Noch im Oktober muss die Börse entscheiden, ob sie das Papier wieder zum Handel zulässt.

Wien – Auf Mirko Kovats, Gründer und Vorstandschef der A-Tec Industries AG, kommt eine spürbare finanzielle Belastung zu. Er muss 80.000 Euro Verwaltungsstrafe zahlen, weil die Industrieholding A-Tec 2010 durch zwei Ad-hoc-Meldungen gegen das Börsengesetz (Marktmanipulation) verstoßen hat. Zu diesem Schluss ist der Unabhängige Verwaltungssenat (UVS) Wien am 1. Oktober gekommen. Der Berufungsbescheid ist rechtskräftig, Kovats wird aber laut Juristen den Verwaltungsgerichtshof anrufen. Dort könnte er auch die Aufschiebung der Zahlung beantragen.

Der UVS bestätigt nun einen Strafbescheid der Finanzmarktaufsicht von 2012, gegen den Kovats berufen hatte. Allerdings hat der UVS die Strafhöhe um insgesamt 20.000 Euro reduziert.

 Worum es ging: Am 5. Oktober 2010 schickte die börsennotierte Gesellschaft eine Ad-hoc-Meldung aus, in der sie von bevorstehenden Großaufträgen ihrer Anlagensparte (AE & E) im Volumen von einer Milliarde Euro informierte. Neun Tage später folgte eine Mitteilung, in der von „positiver Entwicklung bei Projektbewerbungen für die Division Anlagenbau“ die Rede war, sowie von „kurz“ bevorstehender „Auftragserteilung“. Allerdings kam alles ganz schnell ganz anders. Am 20. Oktober war die A-Tec pleite, ihre Beteiligungen wurden versilbert.

 Die Aufsicht sah darin Fehlinformationen, weil die Realisierung der Aufträge von Bankgarantien abhing, die damals aber schon wackelten. Das wurde aber nicht mitgeteilt. Kovats argumentierte beim UVS, man habe sich damals bereits andere Garantien gesichert – seine Darstellung zog aber nicht.

Laut UVS hat die A-Tec „das Anlegerpublikum insofern in die Irre geführt, als einseitig nur positive Aspekte in Hinblick auf die zu erwartende Auftragslage (…) kommuniziert wurden, ohne zugleich auf die (…) Schwierigkeiten hinzuweisen“. Kovats als A-Tec-Chef habe darüber Bescheid gewusst.

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