Das Verhältnis zwischen Richtern und Journalisten ist angespannt – Defizite in der Medienarbeit und mangelnde Kommunikation haben zur Entfremdung von Medien und Justiz geführt – Der Befund eines Richters
Oliver Scheiber
Richter(schaft) und Journalisten sind sich in den letzten Wochen wenig schuldig geblieben. Gegenseitig wurden Personalauswahl und Qualität der Arbeit infrage gestellt.
Unmittelbarer Anlass war das Strafverfahren gegen den Demonstranten Josef S. Kritik an der Justiz kam auch von ausländischen Qualitätsmedien wie ARD, ZDF, Spiegel und Neue Zürcher Zeitung. Die Diskussion gibt Anlass, über die Rollenbilder von Medien und Justiz und das Verhältnis der beiden zueinander nachzudenken.
Oliver Scheiber ist Richter, Lehrbeauftragter an der Universität Wien und Mitglied der Allianz gegen die Gleichgültigkeit, einer Gruppe prominenter JuristInnen, die Reformvorschläge für Justiz und Strafvollzug unterbreitet hat.